Big Data und KI: Zwischen Fortschritt und Rechtsunsicherheit

Die rasante Entwicklung in den Bereichen Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) stößt zunehmend auf rechtliche Herausforderungen und Unsicherheiten. Eine juristische Studie des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE stellt fest, dass der aktuelle Rechtsrahmen der EU für eine sichere Verarbeitung von Big Data und KI-Anwendungen nicht ausreicht​​​.

Diese Technologien bergen enormes Potenzial für verschiedene Anwendungsbereiche. So können Big-Data-Analysen im Katastrophenschutz Leben retten oder in Schulen zur Entwicklung individueller Lernprogramme beitragen​.

Doch mit diesen Möglichkeiten kommen auch rechtliche Fragen auf, wie zum Beispiel die Verwendung von Daten für das Training von KI-Anwendungen oder die Eigentumsrechte an den durch KI generierten Daten​​.

Ein spezifisches Problem, das die Studie hervorhebt, ist die Anonymisierung personenbezogener Daten. Die geltenden Rechtsvorschriften, insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), bieten keine klare Antwort darauf, wann Daten als verlässlich anonymisiert gelten können. Dies führt zu Rechtsunsicherheiten für Unternehmen, die diese Daten verarbeiten​​.

Die Forscherinnen und Forscher betonen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Rechtsrahmens, der sowohl den Schutz der Bürgerinnen und Bürger als auch die Rechtssicherheit für Unternehmen berücksichtigt. Dieser Rahmen sollte verschiedene Rechtsgebiete integrieren, um die Nutzung neuer Technologien unter Einhaltung von Datenschutz- und IT-Sicherheitsstandards zu ermöglichen​​.

Das ATHENE-Projekt, in dem diese Studie entstanden ist, setzt sich weiterhin mit diesen Fragen auseinander und entwickelt konkrete Vorschläge, um die Vorteile von Big Data und KI rechtssicher nutzen zu können, ohne die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen unangemessen zu beeinträchtigen​.

Diese Studie wirft ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, den rechtlichen Rahmen an die rasante technologische Entwicklung anzupassen. Sie zeigt, dass nur ein umfassender und flexibler Ansatz in der Lage sein wird, die Chancen der digitalen Revolution voll auszuschöpfen, ohne dabei grundlegende Rechte und Freiheiten zu untergraben.