Implementierung von KI.

Künstliche Intelligenz 2025: Herausforderungen bei der Implementierung von KI.

(TL). Obwohl die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) beeindruckend sind, stehen Unternehmen bei der Umsetzung vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Eine zentrale Schwierigkeit liegt in der Bewältigung der sogenannten „technischen Schulden“. Diese entstehen, wenn Unternehmen ihre bestehenden IT-Systeme über Jahre hinweg vernachlässigt haben, was häufig zu einer fragmentierten und ineffizienten Infrastruktur führt. Solche technischen Altlasten können die Einführung neuer KI-Technologien erheblich erschweren, da diese oft eine moderne und flexible Basis erfordern. Der Aufbau einer solchen Infrastruktur ist nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwendig, insbesondere für Unternehmen, die in mehreren Regionen und Märkten tätig sind.

Ein weiteres Hindernis ist die Sicherstellung eines positiven Return on Investment (ROI). Die hohen Investitionskosten für KI-Projekte, kombiniert mit der oft langen Time-to-Value, also der Zeit bis zur Generierung spürbarer Ergebnisse, stellen viele Unternehmen vor finanzielle Risiken. Studien zeigen, dass viele KI-Projekte in der Pilotphase steckenbleiben und nicht in die Produktionsumsetzung übergehen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von unzureichender Datenqualität über mangelnde Integration in bestehende Prozesse bis hin zu einer fehlenden strategischen Ausrichtung. Unternehmen müssen daher klare Ziele definieren und ihre Investitionen gezielt steuern, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Darüber hinaus sind organisatorische Herausforderungen ein wesentlicher Faktor. Viele Unternehmen arbeiten weiterhin in Silos, was die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen erschwert. KI-Initiativen erfordern jedoch oft eine funktionsübergreifende Kooperation, da sie sowohl technisches Fachwissen als auch ein tiefes Verständnis der Geschäftsanforderungen erfordern. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen organisatorische Barrieren abbauen und eine Kultur der Zusammenarbeit fördern. Dies schließt auch die Einbindung von Stakeholdern auf allen Ebenen ein, von der Geschäftsleitung bis hin zu den Mitarbeitenden, die täglich mit den neuen Technologien arbeiten werden.

Ein besonders kritischer Punkt ist die Datenbasis, die für den Erfolg von KI-Projekten unverzichtbar ist. KI-Modelle sind nur so gut wie die Daten, auf denen sie trainiert werden. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Datenbestände zu strukturieren und zugänglich zu machen, um sie für KI-Anwendungen nutzbar zu machen. Dabei spielen Aspekte wie Datenintegrität, Datenschutz und die Aktualität der Daten eine entscheidende Rolle. Die Einführung moderner Datenarchitekturen, die den Anforderungen von KI gerecht werden, ist daher ein Muss. Unternehmen müssen in Technologien wie Data Lakes, Data Warehouses und synthetische Daten investieren, um die Qualität und Verfügbarkeit ihrer Daten zu gewährleisten.

Neben den technischen und organisatorischen Aspekten kommen auch ethische und regulatorische Herausforderungen hinzu. Die Nutzung von KI wirft eine Vielzahl von Fragen auf, die von der Einhaltung von Datenschutzgesetzen bis hin zur Vermeidung von algorithmischen Verzerrungen reichen. Besonders in Europa, wo die Datenschutzanforderungen besonders streng sind, stehen Unternehmen vor der Aufgabe, ihre KI-Modelle transparent und überprüfbar zu gestalten. Der Aufbau von Vertrauen, sowohl intern als auch extern, ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor. Initiativen wie die Einführung eines sogenannten „Trust Scores“, der die Transparenz und Integrität von KI-Anwendungen misst, könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Zusätzlich ist der Mangel an qualifiziertem Personal eine der größten Hürden für die erfolgreiche Implementierung von KI. Der Markt für Fachkräfte im Bereich Data Science und maschinelles Lernen ist hart umkämpft, und viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, die benötigten Talente zu finden und zu halten. Um dem entgegenzuwirken, setzen immer mehr Firmen auf Weiterbildungsprogramme und strategische Partnerschaften mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gleichzeitig wird der Einsatz von benutzerfreundlichen KI-Tools und vortrainierten Modellen immer wichtiger, um die Einstiegshürden zu senken und Mitarbeitende ohne spezialisiertes Fachwissen einzubinden.

Schließlich darf die kulturelle Dimension nicht unterschätzt werden. Die Einführung von KI-Technologien erfordert oft tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitsweise und den Geschäftsprozessen eines Unternehmens. Mitarbeitende müssen nicht nur neue Technologien erlernen, sondern auch bereit sein, ihre bisherigen Methoden zu überdenken. Change-Management-Programme, die die Ängste und Unsicherheiten der Mitarbeitenden adressieren, spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die ihre Belegschaft aktiv in den Veränderungsprozess einbinden und Schulungen sowie unterstützende Maßnahmen anbieten, haben eine deutlich höhere Erfolgsquote bei der Implementierung von KI.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen bei der Implementierung von KI vielfältig und komplex sind. Sie erfordern nicht nur technologische Investitionen, sondern auch organisatorische Anpassungen, strategische Planung und eine starke Fokussierung auf den Menschen. Unternehmen, die in der Lage sind, diese Hürden zu überwinden, werden jedoch mit erheblichen Wettbewerbsvorteilen belohnt.

Nächste Woche wird das Thema „Chancen durch Innovation und Plattformen“ behandelt.