Eine Perspektive von Prof. Isabell Welpe.
(TL). Die Welt der Unternehmen erlebt derzeit eine technologische Revolution: Künstliche Intelligenz (KI) entfaltet ihr Potenzial, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und Produktivität auf ein neues Level zu heben. Prof. Isabell Welpe, Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der TU München, ist überzeugt: „KI wird bald unverzichtbar sein.“ Ihre Expertise basiert auf umfangreichen Studien und Erfahrungen in der Digitalisierung und Organisation von Unternehmen.
Warum KI jetzt?
Im Gegensatz zu vielen gehypten Technologien wie Blockchain oder dem Metaverse bietet KI eine klare wissenschaftliche Grundlage, die ihren Nutzen für Unternehmen eindrucksvoll belegt. Prof. Welpe betont: „Unternehmen, die Generative AI einsetzen, steigern ihre Produktivität signifikant.“ Damit wird KI nicht nur ein Werkzeug, sondern ein strategischer Hebel für Wachstum.
Der Unterschied liegt in der Unternehmenskultur
Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass große Konzerne den Mittelstand im Bereich KI abhängen, macht Welpe deutlich: Der entscheidende Faktor ist nicht die Unternehmensgröße, sondern eine gewachsene Digitalkultur. Branchenübergreifend zeigt sich: Wer Digitalisierung als Chance begreift, profitiert schneller von KI-Lösungen – selbst öffentliche Verwaltungen können hier mithalten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Wie Mitarbeitende von KI profitieren
Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut Welpe darin, den Mitarbeitenden den Zugang zu KI zu erleichtern. Ob bei der automatischen Zusammenfassung von Meeting-Inhalten oder der Bearbeitung von Dokumenten – sobald Beschäftigte erkennen, wie KI ihre Arbeit erleichtert, steigt die Akzeptanz. Welpe rät: „Unternehmen sollten eine Umgebung schaffen, in der Mitarbeitende KI spielerisch erkunden können.“
Ein Bot für alle Fälle
Für Unternehmen, die erste Schritte im KI-Bereich machen wollen, empfiehlt Welpe die Einführung eines Wissens-Bots. Solche Systeme können einfache, aber zeitraubende Fragen beantworten, wie beispielsweise: „Wie beantrage ich Urlaub?“ oder „Wo finde ich das Formular für Reisekostenabrechnungen?“ Ein solcher Bot bietet nicht nur schnellen Zugriff auf relevantes Wissen, sondern steigert auch die Effizienz im Alltag.
Datenschutz – ein lösbares Problem
Während Datenschutzbedenken oft als Hindernis für KI genannt werden, relativiert Prof. Welpe: „Wer bereits Microsoft Office nutzt, vertraut der Azure-Cloud. Der Sprung zu KI-Anwendungen ist daher nicht groß.“ Unternehmen sollten hier pragmatisch vorgehen und Lösungen anbieten, die die Sicherheit und den Datenschutz wahren.
Fazit
Unternehmen, die den Einsatz von KI fördern und eine innovationsfreundliche Umgebung schaffen, positionieren sich optimal für die Zukunft. Wie Prof. Isabell Welpe treffend zusammenfasst: „KI wird nicht nur die Arbeit verändern, sondern den Weg für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit ebnen.“