Data Governance: Grundpfeiler für transparente und sichere Datenverwaltung

Was ist Data Governance?

(TL). Data Governance definiert die Rollen, Verantwortlichkeiten und Prozesse, die ein transparentes und sicheres Daten-Monitoring im gesamten Unternehmen gewährleisten. Unternehmen, die das volle Potenzial von Big Data nutzen möchten, kommen an Datendemokratisierung nicht vorbei. Dabei ist entscheidend, dass nur berechtigte Personen Zugriff auf bestimmte Daten haben.

Schutz und effiziente Verwaltung von Unternehmensdaten

Data Governance umfasst die notwendigen Maßnahmen, um Daten und deren Flüsse innerhalb eines Unternehmens zu sichern und effektiv zu managen. Es handelt sich dabei um ein strukturiertes System, das festlegt, welche Personen innerhalb einer Organisation die Befugnis haben, Entscheidungen über Datenbestände zu treffen und wie diese Daten genutzt werden dürfen. Dieses System definiert Entscheidungsrechte und Verantwortlichkeiten und regelt, wer welche Daten unter welchen Bedingungen und mit welchen Methoden verwenden darf.

Die Data Management Association (DAMA) International sieht Data Governance als einen umfassenden Ansatz zur Planung, Überwachung und Kontrolle der Datenverwaltung und der Nutzung von Datenquellen im Unternehmen.

Funktion von Data Governance

In Zeiten der Digitalisierung basieren viele Unternehmensentscheidungen auf der Analyse von Daten. Um das volle Potenzial von Big Data nutzen zu können, müssen Unternehmen jedoch technische Defizite, begrenzte Leistungskapazitäten und fehlende Datenkompetenz überwinden. Ein zentrales Problem ist, dass meist nur Datenspezialisten, sogenannte Data Scientists, mit Daten arbeiten, wodurch viele Mitarbeiter vom Datenzugriff ausgeschlossen sind.

Die Lösung liegt in der Datendemokratisierung, bei der möglichst viele Mitarbeiter Zugang zu Daten erhalten sollen, um produktiver und effizienter zu arbeiten. Data Governance spielt hier eine entscheidende Rolle, indem sie festlegt, wer wann und mit welchen Daten arbeiten darf. Dies ist besonders wichtig, um Regelwerke wie die EU-DSGVO einzuhalten, da Verstöße zu hohen Strafen führen können.

Data Governance vs. Data Management

Data Governance ist ein wesentlicher Teil des Datenmanagements. Während es bei Data Governance um die Sicherstellung der Rechenschaft und des Eigentums an Datenbeständen geht, beschreibt Data Management alle Prozesse, die zur Verwaltung von Daten genutzt werden. Dazu zählen Planung, Spezifikation, Aktivierung, Generierung, Pflege, Nutzung, Archivierung, Abfrage, Kontrolle und Löschung von Daten.

Framework für Data Governance

Data Governance kann als eine Kombination aus Funktionen, Regelwerken und Tools verstanden werden, die die übergreifende Datenmanagement-Strategie einer Organisation unterstützen. Ein derartiges Framework ermöglicht Unternehmen einen umfassenden Ansatz zur Erfassung, Verwaltung, Sicherung und Speicherung ihrer Daten.

Laut DAMA umfasst das Datenmanagement zehn zentrale Bereiche:

  1. Datenarchitektur: Struktur der Daten und datenbezogenen Ressourcen.
  2. Datenmodellierung und -design: Analyse, Entwurf, Implementierung, Testen und Wartung.
  3. Datenspeicherung und -betrieb: Bereitstellung und Verwaltung von Datenspeichern.
  4. Datensicherheit: Schutz von Daten und Sicherstellung von Vertraulichkeit und Zugriff.
  5. Datenintegration und Interoperabilität: Integration von Daten aus verschiedenen Quellen.
  6. Dokumente und Inhalte: Verwaltung von unstrukturierten Datenquellen.
  7. Referenz- und Stammdaten: Verwaltung von gemeinsam genutzten Daten.
  8. Data Warehousing und Business Intelligence (BI): Analytische Datenverarbeitung.
  9. Metadaten: Verwaltung von Metadaten.
  10. Datenqualität: Sicherstellung der Datenintegrität und -qualität (z.B. mit TOLERANT Softwareprodukten)

Implementierung von Data Governance

BARC empfiehlt, die Implementierung von Data Governance schrittweise anzugehen, um Vertrauen und Interesse der Beteiligten zu erhalten. Dazu gehören:

  1. Ziele definieren und Nutzen verstehen.
  2. Ist-Zustand analysieren und Delta-Analyse durchführen.
  3. Eine Roadmap ableiten.
  4. Stakeholder überzeugen und das Projekt budgetieren.
  5. Das Data-Governance-Programm konzipieren und planen.
  6. Das Programm implementieren.
  7. Überwachen und steuern.

Ziele und Vorteile von Data Governance

Das Ziel von Data Governance ist es, Methoden, Verantwortlichkeiten und Prozesse zu etablieren, um Unternehmensdaten zu standardisieren, zu integrieren, zu schützen und zu speichern. Hauptziele umfassen die Minimierung von Risiken, die Verbesserung der Compliance und die Steigerung des Datenwertes.

Zu den Vorteilen gehören klare Regeln für Datenprozesse, geringere Kosten in der Datenverwaltung, gesteigerte Effizienz, verbessertes Vertrauen in die Datenqualität und eine bessere Compliance mit Datenvorschriften.

Prinzipien und Rollen in Data Governance

Laut dem Data Governance Institute sollten acht Prinzipien im Mittelpunkt stehen: Integrität, Transparenz, Überprüfbarkeit, Rechenschaftspflicht, Standardisierung und proaktives Change Management.

Zu den wichtigsten Rollen gehören das Steering Committee, Data Owner und Data Stewards, die jeweils spezifische Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Rahmen der Data Governance übernehmen.