(TL). Erfurt – Die Finanzaufsicht Bafin hat der Commerzbank eine empfindliche Geldstrafe in Höhe von 1,45 Millionen Euro auferlegt. Der Bußgeldbescheid ist rechtskräftig und wurde aufgrund von schwerwiegenden Verstößen gegen die Geldwäscheprävention verhängt.
Verletzte Aufsichtspflichten und mangelnde Sorgfalt
Die Commerzbank und ihre frühere Tochter, die Comdirect Bank, haben schwerwiegend gegen die gesetzlichen Vorschriften zur Geldwäscheprävention verstoßen. Insbesondere wurden Kundendaten nicht rechtzeitig oder nur unzureichend aktualisiert, und es mangelte an internen Sicherungsmaßnahmen. In drei Fällen wurden die verschärften Sorgfaltspflichten unzureichend umgesetzt, was die Bafin dazu veranlasste, die hohe Strafe zu verhängen.
Integration der Comdirect Bank: Ein Fallstrick
Seit der Integration der Comdirect Bank im Jahr 2020 kam es vermehrt zu Verstößen, da die Prozesse zur Legitimationsprüfung von Neukunden und die Aktualisierung von Kundendaten nicht den Anforderungen entsprachen. Diese Mängel führten zu umfangreichen Nachbearbeitungen und letztlich zur Bestrafung durch die Bafin.
Eine Sprecherin der Commerzbank betonte, dass alle notwendigen Prozessanpassungen und Datenaktualisierungen bereits im Jahr 2022 abgeschlossen wurden. Die Bank stehe in ständigem Austausch mit der Bafin und habe alle Auflagen erfüllt.
Auch Marcard, Stein & Co betroffen
Die Commerzbank ist nicht das einzige Finanzinstitut, das ins Visier der Bafin geraten ist. Auch gegen das Hamburger Family Office Marcard, Stein & Co, das zur Warburg-Gruppe gehört, wurden mehrere Geldstrafen verhängt. Grund waren Verstöße gegen das Kreditwesengesetz, insbesondere im Bereich der Aktualisierung von Kundendaten.
Bedeutung der Datenaktualisierung
Die Bafin unterstreicht die Bedeutung der regelmäßigen Aktualisierung von Kundendaten, um die Eröffnung anonymer Bankkonten zu verhindern und Geldwäsche zu bekämpfen. Kreditinstitute sind verpflichtet, ihre Kunden zu identifizieren und relevante Informationen stets auf dem neuesten Stand zu halten.
Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig strikte Compliance-Maßnahmen und regelmäßige Überprüfungen im Bankensektor sind, um finanzielle Straftaten zu verhindern und die Integrität des Finanzsystems zu wahren.
Quelle: private-banking